Verdauungsprobleme beim Hund treten in unserer Gesellschaft häufig auf, um sie zu vermeiden oder gar nicht erst auftreten zu lassen, sollte der Hundehalter die grundlegende Art der Verdauung seines Vierbeiners kennen und verstehen.
Das Problem mit dem Magen-Darmtrakt des Hundes ist, dass er kein menschlicher Verdauungstrakt ist und wir Menschen die Hunde nicht so behandeln sollten wie uns selbst bei ähnlichen Beschwerden. Oder auch nur annähernd in der Weise füttern, wie wir uns ernähren.
Was für den Menschen gilt, nämlich mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, gilt für den Hund nicht und ist nicht unbedingt gesund. Schauen wir uns die Anatomie des Hundes und speziell des Magens an, dann werden Unterschiede schnell erkennbar:
Der Magen eines Hundes ist extrem dehnfähig und kann bis zu zehn Prozent seine Körpergewichtes aufnehmen - nicht dass das gesund oder klug wäre, aber anatomisch wäre des möglich. Bei Welpen sieht man oft die riesigen Bäuchlein nach dem Fressen. Ihnen fehlt danach nichts, und ruck zuck ist der Bauch wieder klein, da schnell verdaut wird.
Von der Natur ist es gut eingerichtet worden für den Hund, denn in der freien Wildbahn gibt es für das Raubtier, den Jäger Hund, keine regelmäßigen Mahlzeiten. Es gibt oft keinen Jagderfolg, keine Beute oder nur sehr wenig zu fressen für längere Zeit. Der Magen des Hundes ist darauf ausgerichtet, dann zu arbeiten und zu verdauen, wenn etwas in den Magen kommt. Wenn nicht, dann arbeitet der Magen nicht oder wirklich nur extrem wenig.
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Unsere Hunde bekommen aber im allgemeinen sehr regelmäßig und auch mehrmals am Tag Futter. Es gibt ein bis drei Hauptmahlzeiten, dann wird geübt und gelaufen und jedes Mal belohnt und Leckerchen verteilt. Auch zusätzlich Kauartikel zum Auffressen und wir sind in dem Glauben, unseren Lieblingen tolle Sachen zu geben und sie glücklich und gesund zu halten. Das Gegenteil ist der Fall. Jede noch so kleine Nahrung - ein Hundekeks zwischendurch - lässt den kompletten Magen zur Arbeit kommen und es wird Magensäure produziert, die Bauchspeicheldrüse beginnt zu arbeiten. Im Prinzip produziert der Magen dann ständig - den ganzen Tag lang bei jedem kleinen Schnipsel Futter, das im Magen landet, Magensäure. Bei längerer Futterpause - wie nachts das Schlafen für ca. 9 Stunden - kommt es zum Überschuss der Magensäure, der Magen produziert ständig, aber es kommt kein Futter. Er passt sich an und produziert immer eine kleine Menge Säure, damit er der Sachen Herr wird, die ständig kommen. Gibt also immer einen Magensäureüberschuss, wenn keine Nahrung nachts kommt - der Hund erbricht morgens gelben Schleim, weil es zu viel Magensäure ist. Wohin damit? Raus.
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Will man nun dem Hund Gutes tun, gibt man zu unregelmäßigen Zeiten (Verhinderung des Pawlowschen Reizes - klassische Konditionierung verhindern, die ebenfalls die Produktion der Magensäure schon vorbereiten kann, obwohl noch gar kein Futter da ist) unvorhersehbar und eine große Menge - bei Frischfleisch die gesamte Tagesration - bei Trockenfutter zwei Mahlzeiten. Und keine Leckerchen zwischendurch. Möchte man üben oder Training mit Belohnungshäppchen vornehmen, dann gibt man nur während Trainings die Leckerlis und lässt an dem Tag die Mahlzeit ausfallen. Durch das Anpassen unseres Fütterungsverhaltens, reguliert sich der gesamte Verdauungsapparat unsere Hundes und es kommt zu keinerlei futterbedingten Erbrechen von Schleim.
Der Gesundheit zuliebe - Hunde hundgerecht füttern.
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